Das Fach Geschichte / Sozialwissenschaften

Damit ist Vergangen­heit für politisches Handeln gerade in dem Maße gegen­wärtig und mit­bestimmend, wie sie (mehr oder weniger bewusst) erinnert wird. In diesem Zusammen­hang sieht sich das Fach Geschichte / Sozial­wissen­schaften als ein Beitrag zur politischen Bildung: Das Fach will vermitteln zwischen historisch und sozial­wissen­schaftlich aufbereiteten Erfahrungen und dem Studierenden mit seinen individuellen Vorgaben, seinen lebensweltlich geprägten Grundeinstellungen und Interessen. Das Fach mit seinem Angebot soll dem Studierenden dazu dienen, sich seiner Ausgangsposition deutlicher bewusst zu werden und sie ggf. zu revidieren; es soll dazu beitragen,

  • die Perspektivität eigener und fremder Wahrnehmung zu erkennen,
  • die Bedingtheit von Mentalität aufzudecken und
  • Identität als politisch Handelnder zu finden.

Einführungsphase

Allgemeine Ziele

Weder in der Einführungsphase noch später geht es um das Auswendiglernen von Daten und Fakten, sondern darum, unsere Gegenwart besser erklären und verstehen zu können. Die moderne von Technik und Industrie bestimmte Welt und die darin lebenden Menschen mit ihren Gedanken und Empfindungen sind keineswegs selbstverständlich. Sie haben sich ebenso entwickelt wie sich die Gegenwart verändert, und dabei spielen heute wie damals Zwänge und Wahlmöglichkeiten, Chancen und Gefahren eine Rolle. Der Unterricht der Einführungsphase will auf die Entstehung wichtiger Rahmenbedingungen und damit verbundener Sichtweisen aufmerksam machen, die unser Leben heute wesentlich bestimmen.

Methoden

Solche Ziele verlangen zunächst einen handwerklichen Umgang mit Informationen, um diese sich und anderen verständlich zu machen, ohne sie zu verzerren. Das bedeutet auch, Standpunkte jedenfalls zur Kenntnis zu nehmen, die von der eigenen Sicht der Dinge abweichen. Befragen der gewonnenen Informationen soll dann zu weiteren Informationsquellen und so zur Ermittlung von historischen Zusammenhängen führen. Auch deren Darstellung wird geübt, was das Kennenlernen und Verwenden von Fachbegriffen einschließt. Weil das geschichtlich Gewordene nicht selbstverständlich, ist, kann Kritik daran ebenfalls nicht ausbleiben. Die Diskussion über erwünschte und unerwünschte Folgen, über Handlungsspielräume und Alternativen soll keine einhellige Meinung herbeiführen, sondern jeder/jedem Einzelnen die Bildung und Überprüfung eigener Urteile auf der Grundlage von Argumenten ermöglichen.

Zu den Inhalten der Einführungsphase

Qualifikationsphase

Allgemeine Ziele

Die moderne, technisch und industriell geprägte Welt bringt bisher unbekannten Wohlstand, aber auch Kriege und Krisen in neuen Dimensionen hervor. Im Kurssystem soll die Frage nach den Chancen und Gefahren dieser Welt näher erkundet werden. Dabei tauchen immer wider die politischen Strömungen Liberalismus, Sozialismus und Nationalismus auf, die gleichzeitig mit der modernen Welt entstehen und bis heute in Konkurrenz oder auch in Vermischung miteinander immer wieder neue Antworten auf die genannten Fragen anbieten. Indem der Geschichtsunterricht diese Angebote in Wechselwirkung mit historischen Erfahrungen vorstellt, will er ein Angebot zur politischen Bildung machen.

Methoden

Die in der Einführungsphase geübten und benutzten Vorgehensweisen werden jetzt verwendet um zeitlich anschließende Sachverhalte zu behandeln. Das führt zu größerer Komplexität, zu umfassenderen und genauer umrissenen Fragehorizonten und erzwingt damit bewusster gemachte und gezieltere Arbeitsschritte. Dazu gehören

  • der Rückgriff auf das jeweils schon Erarbeitete (und alle Arbeitstechniken, die es verfügbar machen und halten),
  • die Verwendung von Materialien, die immer stärker auch Auswahl von Informationen verlangt,
  • die Benutzung von Modellvorstellungen und Theorien um Zusammenhänge zu erfassen,
  • die kritische Prüfung von Zusammenhängen, Entwicklungen, Vorstellungen und Wertmaßstäben unter verschiedenen Gesichtspunkten (vor allem dem der Bedeutung und Konsequenzen für die Gegenwart),
  • die Berücksichtigung der Adressaten eigener Beiträge (etwa um mögliche Einwände vorwegzunehmen).

Leistungskurs

Zur Zeit wird am Abendgymnasium Bielefeld kein Leistungskurs im Fach Geschichte / Sozialwissenschaften angeboten.

Leistungsfeststellung

Die Studierenden erbringen Leistungen durch Mitarbeit im Unterricht sowie – bei Wahl der Schriftlichkeit – in ein bzw. zwei Klausuren pro Semester. Beide Anteile, schriftliche und mündliche Leistung, gehen gleichwertig in die Semesterendnote ein. Gruppenarbeit, Präsentation von deren Ergebnissen, eventuell Referate sind Teil der sonstigen Mitarbeit.

Zu den Inhalten der Qualifikationsphase

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Für Fragen stehen wir telefonisch gerne zur Verfügung.